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APT HOWTO
Kapitel 2 - Einführung


Am Anfang war das .tar.gz. Benutzer mussten jedes Programm, welches sie auf ihren GNU/Linux-Systemen benutzen wollten, selbst kompilieren. Zu Beginn der Entwicklung des Debian-Projekts erachtete man es für notwendig, dass das System eine Methode zum Verwalten der Pakete, die auf dem System installiert sind, enthält. Man gab dieser Methode den Namen dpkg. Dadurch war das erste »Paket« auf GNU/Linux geboren, bevor Red Hat sich entschied, ihr eigenes RPM-System zu erschaffen.

Schnell standen die Macher von GNU/Linux vor einem neuen Dilemma. Sie brauchten ein schnelles, praktisches und effizientes Mittel, um Pakete zu installieren, das Abhängigkeiten automatisch behandeln und ihre Konfigurationsdateien während des Aktualisierens berücksichtigen würde. Und wieder war es das Debian-Projekt, das den Weg machte und APT, das »Advanced Packaging Tool« (fortgeschrittenes Paketierungswerkzeug) das Licht der Welt erblicken ließ, welches seitdem von Connectiva auf RPM portiert und von einigen anderen Distributionen übernommen wurde.

Diese Anleitung versucht nicht, apt-rpm (den Connectiva-Port von APT) zu behandeln, aber »Patches« für dieses Dokument, welche es tun, sind willkommen.

Diese Dokumentation basiert auf der nächsten Debian-Version: Etch (Stand: 31. August 2005).


2.1 Grundlegende Begriffe und Konzepte

Hier finden Sie einige grundlegende Begriffe und Konzepte, die in dieser Anleitung benutzt werden:

APT-Quelle (englisch: APT source): eine APT-Quelle ist ein Ort (oft im Internet, möglicherweise eine CDROM oder ein anderer Ort), der als Repository von Debian-Paketen dient, siehe Die Datei /etc/apt/sources.list, Abschnitt 4.1.

APT-Quellenzeile (englisch: APT source line): Eine APT-Quellenzeile ist eine Zeile, die Sie einer Konfigurationsdatei hinzufügen, um APT die »APT-Quellen«, die Sie benutzen möchten, mitzuteilen, siehe Die Datei /etc/apt/sources.list, Abschnitt 4.1.

Binärpaket: ein Binärpaket ist eine .deb Datei, die vorbereitet wurde, um vom Paketmanager (dpkg) installiert zu werden. Sie kann binäre Dateien, aber auch nur architektur-unabhändige Daten enthalten -- es heißt in beiden Fällen Binärpaket.

debian-nativ: ein spezifisch für Debian erstelltes Paket, diese Art Pakete hat für gewöhnlich die Debian-Kontrolldateien innerhalb der Originalquellen, und jede neue Version des Pakets ist auch eine neue Version von Originalprogramm oder -daten.

debianisieren: ein Verb, das für gewöhnlich heißt: »Vorbereiten für die Benutzung mit Debian«, oder einfacher gesagt, paketieren im .deb-Format.

Quellpaket (englisch: source package): »Quellpaket« ist in Wirklichkeit eine abstrakte Definition einer Menge von zwei oder drei Dateien, die Teil des Debian-Quellformates sind: eine .dsc-Datei, die Informationen über das Paket enthält, auch Quellkontrolldatei (englisch: source control file) genannt; eine .orig.tar.gz-Datei, welche die originalen Upstream-Quellen für dieses Paket enthält -- Sie mögen auch Pakete finden, bei denen diese Datei einfach .tar.gz heißt, ohne ».orig«, was bedeutet, dass dies ein debian-natives Paket ist; und eine .diff.gz-Datei, die die Änderungen an den Originalquellen beim »Debianisieren« des Pakets enthält -- bei debian-nativen Paketen finden Sie diese Art Datei nicht.

Upstream: dieses Wort meint für gewöhnlich etwas, das vom Original-Entwickler der Software oder Daten kommt, oder den Entwickler selbst.

Virtuelle Pakete: Dies sind Pakete, die nicht wirklich existieren, sondern generische Dienste sind, die von einigen spezifischen Pakete »bereitgestellt« werden -- das bekannteste Beispiel ist das Paket mail-transport-agent, auf das Pakete, die einen MTA[1] benötigen, eine Abhängigkeit setzen können, während die Wahl des Benutzers, welchen MTA er benutzen will, frei bleibt.


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APT HOWTO

2.0.2 - Oktober 2006

Gustavo Noronha Silva kov@debian.org
Deutsche Übersetzung: David Spreen netzwurm@debian.org